Vielfältig kooperieren – Eine Weiterbildung für Lehrpersonen zum Thema «inklusiver Sportunterricht»

Wozu dieses Weiterbildungsangebot?

Immer öfter werden Schülerinnen und Schüler mit speziellen Bedürfnissen in Regelklassen integriert. Die damit einhergehende Heterogenität bedeutet eine besondere Herausforderung für Sport unterrichtende Lehrpersonen. Die Weiterbildung richtet sich an Lehrpersonen, die aktuell ein Kind mit kognitiver Beeinträchtigung im Sport unterrichten. Sie soll die Teilnehmenden darin unterstützen, einen Umgang mit der Heterogenität zu finden und diese Vielfalt als willkommener Farbtupfer in der Klasse anzunehmen. Der Sportunterricht bietet eine grosse Chance, integrierte Kinder sozial besser einzubinden. Andererseits kann gerade im Sportunterricht Ausgrenzung entstehen. Die Weiterbildung zeigt auf, wie Ausgrenzung vermindert, die soziale Einbindung gestärkt und damit die Teilhabe der integrierten Kinder unterstützt werden kann. Sie wird im Rahmen des Forschungsprojekts «SoPariS» wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Was bietet diese Weiterbildung den teilnehmenden Lehrpersonen?

Aus wissenschaftlicher Sicht ist bekannt, welche Bedingungen für einen inklusiven Sportunterricht förderlich sind. In der Weiterbildung wird sehr anwendungsbezogen aufgezeigt, wie förderliche Faktoren positiv beeinflusst werden können. Um auf schwierige Situationen gut vorbereitet zu sein, werden anhand von Fallbeispielen Handlungsalternativen erarbeitet und der Sportunterricht gemeinsam geplant. Bei Bedarf werden die Teilnehmenden zudem telefonisch beraten.

Was wird von den Lehrpersonen erwartet?

Voraussetzung ist, dass das Kind mit kognitiver Beeinträchtigung zum Zeitpunkt der Weiterbildung von den Kursteilnehmenden im Sport unterrichtet wird. Zudem erwarten wir von den Lehrpersonen die aktive und lückenlose Anwesenheit während allen vier Kurshalbtagen sowie die Bereitschaft, gemeinsam geplante Inhalte in den eigenen Klassen umzusetzen. Die Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit, eigene Fallbeispiele an die Treffen mitzubringen.

Da die Weiterbildung evaluiert wird, werden die Klassen (ca. 45’) und die Lehrpersonen von den Kursleitenden zweimal befragt. Dies wird jeweils vor (Ende Februar) und nach der Weiterbildung (Ende Juni) stattfinden und beinhaltet eine verkürzte und angepasste Version des bereits ausgefüllten Fragebogens. Die Termine für diese Befragungen werden individuell vereinbart.

Wann und wo finden die Weiterbildungsanlässe statt?

Wann: 3x Mittwochnachmittag: 11.3./1.4./6.5.20 von 14.30-18.30 Uhr 1x Samstag: 13.6.20 von 9.30-14.00 Uhr

Wo: Allmend, direkt beim Hallenbad (Zihlmattweg 46, 6005 Luzern).
Anfahrt: 1 Station mit S4 oder S5 ab Bahnhof Luzern (alle 15’) + ca. 5’ Fussweg

Wer bietet diese Weiterbildung an?

Sonja Lienert ist Dozentin für Bewegung und Sport an der PHLU (Aus- und Weiterbildung) und ausgebildete Psychomotorik-Therapeutin. Sie ist Autorin diverser Lehrmittel, u.a. des Handbuchs «bewegt und selbstsicher». Sie bringt viel Praxiserfahrungen im Umgang mit Kindern mit Bewegungs- und Verhaltensauffälligkeiten mit. Zurzeit arbeitet sie im Forschungsprojekt «SoPariS» mit.

Vitus Furrer, Sportlehrer, Dozent an der Universität Bern und Doktorand am Fachdidaktikzentrum Sport der PHBern, ist im «SoPariS-Projekt» beteiligt und bringt viel wissenschaftliches Hintergrundwissen im Bereich inklusiver Sportunterricht mit. Gemeinsam werden sie die Weiterbildungshalbtage durchführen und die Teilnehmenden betreuen.